In Gelnhausen wollen die Fraktionen der FDP und der SPD mehr Autofahrer mit einem Parkhaus ermutigen, in die Unterstadt zu fahren, da dies von “herausragender Bedeutung für die Gesamtstadtentwicklung” Gelnhausens sei.
Dafür fordern die forschen “Volksvertretenden” der FDP und SPD, dass die Stadt Gelnhausen noch in diesem Jahr “ein erfahrenes Planungsbüro” mit der Konzeption eines Parkhauses auf dem “Joh-Parkplatz” zwischen Triangulum und dem Bahnhof beauftragt. “Die Kosten des Planungsauftrags der SEG, die in diesem Wirtschaftsjahr anfallen, seien aus dem städtischen Haushalt zu erstatten”, so großzügig Genosse Ewald Desch und der freiheitlich- demokratische Henrik Silken.
Auftraggeber, Bauherr und Betreiber des Parkhauses soll “vorzugsweise” die Gelnhäuser Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) werden. Die in Millionen-Euro zu messenden Meriten der SEG und ihrer ehemaligen Geschäftsführer von CDU und SPD sind den ehrenwerten Gelnhäuser Steuerzahlern und dem Haushalt der Stadt unvergesslich.
Die Bediensteten des Main-Kinzig-Kreises, die irgendwann mal im Kaufhaus Joh arbeiten, kommen mit ihren Jobtickets per Bus und Bahn nach Gelnhausen oder mieten, wenn überhaupt, Dauerparkplätze, die kaum nennenswerte Parkgebühren erbringen werden. Ob Gelnhäuser und Auswärtige willens sind, Parkgebühren für das Abholen eines Rezeptes oder für längere Wartezeiten beim Arzt aufzubringen, ist fraglich. Die Berufsschüler parken eh kostenfrei an der Bleiche, am Uferweg oder im Lohmühlenweg.
Ein Parkhaus mit 300 Stellplätzen kann €3 Millionen kosten. Dazu wünschen manche der Beteiligten noch das Aufhübschen des Kinzigufers inklusive einer zweiten Fußgängerbrücke über die Kinzig. Das kostet noch mal €1 Million.
Im Grünen fischen Genosse Ewald Desch und der freiheitlich-demokratische Henrik Silken mit den viel-Geld-versprechenden Vorschlägen, 25% der Stellplätze für Fahrräder zu reservieren und eine Infrastruktur für die zahlreich in Gelnhausen herumsurrenden Elektro-Autos bereitzustellen.
Mit einer maroden, unbenutzbaren Stadthalle in Gelnhausen und den kaputten Dächern auf den Hallen in den Ortsteilen drängt sich den guten steuerzahlenden Gelnhäusern unweigerlich die Frage auf, wer den Herren der FDP und SPD ein Parkhaus am Bahnhof und weitere Fantastereien bezahlen soll.
Die Auswirkungen der Steuerausfälle auf den Gelnhäuser Haushalt des kommenden Jahres, die durch die insolvente Veritas, postvirale Pleiten (siehe Schuhhaus Dielmann im Ziegelhaus) und durch kurzarbeitende Betriebe verursacht werden, kann und wagt noch niemand im Gelnhäuser Rathaus abzuschätzen.